Die Ankunft des Containers

Der Container bei der Überquerung der Grenze in Kasane

Am 22. März war es endlich soweit! Nach fast dreimonatiger Reise ist unser Container im Drop-in-Center in Victoria Falls angekommen!

Gefüllt mit 9 Krankenhaus-Betten, unzähligen Kartons mit medizinischen Verbrauchsgüter, vielen Fahrrädern, Nähmaschinen, Büroeinrichtung, Kleidung und Spielsachen ist er am 28. Dezember von Heidelberg aus auf den Weg nach Afrika gegangen, mit dem Schiff von Rotterdam nach Kapstadt und von dort nach Walvis Bay, Namibia. Soweit der Plan. Tatsächlich ist er aber um das Kap der guten Hoffnung herumgefahren bis nach Durban, dann wieder zurück, um fast eine Woche vor Kapstadt seine Runden zu drehen, bevor er in den dortigen Hafen einfahren durfte. Nach dem Umladen auf ein anderes Schiff ging es zurück nach Walvis Bay. Dort hat die Abwicklung dann fast eine Woche länger gedauert als geplant, aber für afrikanische Verhältnisse ist das wohl alles im Rahmen des Normalen, wie ich lernen musste.

Mein Ziel war es, vor Ort zu sein, wenn der Container ankommt. Aufgrund der Tatsache, dass mein Flug zweimal gecancelt und einmal verschoben wurde, ist dieser Wunsch in Erfüllung gegangen.

Um bei etwaigen Schwierigkeiten vor Ort zu sein zu können, sind wir (Misheck, ein weiterer Helfer und ich), am Morgen an die Grenze nach Kasane gefahren. Schwierigkeiten blieben aus und so sind wir vier Stunden später dem Laster mit unserem Container nach Victoria Falls gefolgt.  

Endlich am Ziel und wird der Container auf dem dafür vorgesehenen Fundament platziert

Wir hatten uns bereits vor dem Beladen dazu entschieden, den Container zu kaufen, da dies eine einfache und kostengünstige Möglichkeit darstellte, dringend benötigten Lagerraum am Drop-In-Center zu schaffen. Misheck hatte deshalb im Vorfeld bereits Fundamente auf dem vorgesehenen Standplatz betoniert. Um diesen zu erreichen, musste der Container aber zunächst auf einen kleineren LKW mit angebautem Kran umgeladen werden, was sich als größere Herausforderung entpuppte. Am späten Nachmittag stand der Container dann aber endlich an seinem Bestimmungsort.

Danke der vielen Helfer, war der Container innerhalb kurzer Zeit entladen

In freudiger Erwartung, vor allem auf die vielen Fahrräder, haben sich zahlreiche Kinder am nächsten Morgen am Container eingefunden. Zunächst kamen die, die keine Schule hatten, weitere folgten im Laufe des Tages. Ich kann nicht beschreiben, welche Freude es für mich war, ihnen beim Ausladen und vor allem beim Ausprobieren der Fahrräder zuzuschauen. Jeder wollte sich mit einem Fahrrad fotografieren lassen und ganz viele der Kinder haben mich gebeten, den Spendern in Deutschland von Herzen zu danken.

Obwohl die Fahrräder mit Abstand am meisten Freude bereitet haben und seither regelmäßige gemeinsame Fahrrad-Ausflüge zum festen Bestandteil des Umhambi Freizeitprogramms gehören, sind andere Hilfsgüter und Sachspenden nicht weniger geschätzt worden. Mich freut es immer wieder zu sehen, dass überall auf der Welt Kinder, sobald sie über einen Ball verfügen, wie selbstverständlich anfangen, Fußball zu spielen und ihren Spaß haben.

Die Kinder freuten sich riesig über die Fahrräder

Die Büromöbel haben ihren Platz, der E-Scooter eine neue und glückliche Besitzerin, Kleider, Schulhefte, Schulranzen konnten verteilt werden. Die Nähmaschinen sind ausgepackt und Tische und Stühle, die von der deutschen Botschaft finanziert werden, sind bestellt.

Ein Teil der medizinischen Hilfsgüter wurde an Albert, einen lokalen Krankenpfleger, übergeben, der es an Bedürftige verteilt. Zudem wurden Kisten für medizinische Versorgungseinrichtungen in den ländlichen Gebieten gepackt, die im Laufe der nächsten Wochen ihren Bestimmungsort erreichen sollen. Zwei der Krankenhaus-Betten haben vorübergehend ihren Platz im Drop-in-Center gefunden, bevor sie zusammen mit den anderen Betten einem noch im Bau befindlichen Krankenhaus übergeben werden sollen.

Ihre Hilfe ist angekommen und wir freuen uns sehr darüber. Doch dies ist nur der Anfang. Misheck übernimmt derzeit die Verteilung der Hilfsgüter mit seinem Fahrzeug, die Spritkosten hierfür versuchen wir über unseren Verein zu finanzieren. Langfristig ist an die Anschaffung eines geländefähigen Autos gedacht, dass Spenden und Nahrungsmittel auch in der Regenzeit die Bedürftigen erreichen können.

Misheck bei der Übergabe von Spenden

Mit dem Befüllen des Containers und der Abwicklung des Transports, haben wir als Organisation Neuland betreten, mussten viel Zeit investieren und haben unsere Erfahrungen mit den Importmodalitäten afrikanischer Länder machen müssen. Im Wissen, dass wir den Kindern und ihrem Umfeld große Freude bereiten und mit Sachspenden helfen konnten, können wir heute sagen: Der Aufwand hat sich gelohnt!

Sie als Geld- und Sachspender haben einen wichtigen Teil dazu beigetragen, dass wir dieses Projekt erfolgreich umsetzen konnten. Wir als Umhambi, Children´s Fountain of Hope e.V. bedanken uns im Namen der Kinder und ihren Angehörigen sowie im Namen von Misheck Ngulube bei allen Spendern von ganzem Herzen!

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